Prof. Paul FLORA
Er zeichnet. Überzeichnet die Welt. Zeichnet die Geschichte auf. Zeichnet sozusagen Zeitgeschichte. Er macht einfach seine eigenen Aufzeichnungen. Diese seine unverwechselbare Art, Weltanschauung zeichnerisch auszudrücken, nimmt eine Sonderstellung in der europäischen Gegenwartskunst ein und macht ihn als einzigen Tiroler Gegenwartskünstler weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Paul Flora wurde am 22.6.1922 in Glurns im Vinschgau als Sohn des dortigen Gemeindearztes geboren, übersiedelte 1927 nach Innsbruck und besuchte dort das Gymnasium und einen ersten Aktzeichenkurs bei Max Esterle. Aus dieser Zeit stammen erste Veröffentlichungen in der Innsbrucker Zeitschrift "Des Lebens ABC". Zwischen 1942 uns 1947 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste bei Olaf Gulbrandson. 1945 eröffnete er seine erste Ausstellung in Innsbruck und 1947 in Wien in der Galerie nächst St. Stephan. 1953 folgte seine erste Buchveröffentlichung. Zwischen 1957 und 1971 war er als Karikaturist für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" tätig, für die er über 3000 Zeichnungen anfertigte. 1956 wurde ihm der österreichische Staatspreis verleihen, 1962 der Titel Professor. 1966 nahm er an der Biennale in Venedig mit 50 Zeichnungen teil und bestritt seither zahlreiche Ausstellungen, u.a. in Wien, Basel, Zürich, Paris, München, Düsseldorf, New York, Dallas, Ottawa, Warschau, Berlin und Hamburg. Friedrich Dürrenmatt schreibt 1968 über ihn: " Der Tiroler Flora ist der Denker und Grübler unter den Karikaturisten. In seiner zeichnerischen Dialektik setzt sich die Gegenwart mit der Vergangenheit auseinander und verliert die Partie."